PETA erhebt Vorwürfe gegen Behörden und Heimatverein Graupa

Nach dem erneuten Tod eines Schwans auf dem Schlossteich in Pirna erhebt die Tierrechtsorganisation PETA Deutschland e.V. schwere Vorwürfe gegen die Behörden und den Graupaer Heimatverein. Die Schwänin Elsa hat sich vor etwa einer Woche bei dem Versuch, aus dem Teich wegzufliegen, mit einem ihrer Flügel in einem Gitter verfangen. Den darauf folgenden Tierarztbesuch überlebte sie nicht. Durch die wiederholt vorgenommene Flügelbeschneidung wird den Schwänen in Pirna die Möglichkeit genommen, sich durch Davonfliegen vor Gefahren zu schützen. PETA hatte die unsachgerechte und möglicherweise rechtswidrige Tierhaltung auf dem Teich bereits Ende Mai beim Kreisveterinäramt und Anfang August bei der Staatsanwaltschaft Dresden angezeigt. Obwohl vor Elsa bereits zwei Schwäne in den vergangenen zwei Jahren auf dem Schlossteich gestorben sind, sah sich keine der Behörden dazu veranlasst, einzuschreiten. Im September 2011 starb Schwan Moritz auf dem Schlossteich infolge eines Raubtierangriffs. Weil diese Art der Schwanenhaltung nach Auffassung von PETA einen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz darstellt, fordert die Tierrechtsorganisation nun die Landesdirektion Sachsen und das Sächsische Staatsministerium für Soziales und Verbraucherschutz auf, die Schwanenhaltung auf dem Pirnaer Schlossteich zu untersagen.

„Die Verantwortlichen müssen begreifen, dass sie Wildvögel nicht einfach durch die Verstümmelung des Federkleides dauerhaft auf einem offenen Teich festhalten dürfen. Die Tiere haben keine Möglichkeit, sich durch Wegfliegen vor Beutegreifern und vor Winterkälte zu schützen oder sich neue Nahrungsgründe zu suchen“, so Diplom-Zoologe Peter Höffken, Wildtierexperte bei PETA. „Auch die Tradition rechtfertigt nicht dieses wiederholte Tierleid.“

PETA Deutschland e.V. ist eine Schwesterorganisation von PETA USA, der mit über drei Millionen Unterstützern weltweit größten Tierrechtsorganisation. Ziel der Organisation ist es, durch Aufdecken von Tierquälerei, Aufklärung der Öffentlichkeit und Veränderung der Lebensweise jedem Tier zu einem besseren Leben zu verhelfen.