Anlässlich des 100. Todestages von Daniel Paul Schreber am 14. April findet vom 14. bis 15. April in der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein eine internationale Konferenz zur Bedeutung des Falls Schrebers für die heutige Zeit statt. Eröffnet wird diese mit einer öffentlichen Veranstaltung im Deutschen Hygiene-Museum Dresden. Dem interessierten Publikum soll durch die Vorträge von Prof. Dr. Friedrich Kittler und Prof. Dr. Zvi Lothane eine Einführung in die Thematik gegeben werden.
Daniel Paul Schreber, Sohn von Moritz Schreber und Namensgeber der städtischen Kleingärter, war einer der bedeutendsten sächsischen Juristen seiner Zeit. Weltweit galt er als der bekannteste und meist rezipierte Psychiatriepatient aller Zeiten. „Schreber war in den Jahren 1894 bis 1902 in der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein wegen Geistesgestörtheit mit Wahnvorstellungen behandelt worden“, erklärt Dr. Boris Böhm, Leiter Gedenkstätte Pirna Sonnenstein. Bereits wenige Monate nach der Entlassung veröffentlichte Schreber sein Buch „Denkwürdigkeiten eines Nervenkranken“. Darin beschrieb er detailliert und differenziert seine Wahnvorstellungen.
Dieses Werk diente nicht nur Sigmund Freud als Grundlage für dessen Paranoia-Studie, sondern ist auch heute noch von wissenschaftlicher Bedeutung für die Psychiatrie, Psychologie und Philosophie.