Tourismus: Starkes Halbjahr, schwacher Juni

Von Januar bis Juni 2015 wurden 180 692 Ankünfte in der Sächsischen Schweiz registriert. Das ist ein Zuwachs von 2,9 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum im Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen stieg um ein Prozent auf 633 988. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer lag bei 3,5 Tagen. Damit gehört die Region zu den Reisezielen mit den stärksten Zuwächsen bei Ankünften und Übernachtungen in Sachsen – übertroffen nur noch vom Sächsischen Burgen- und Heideland.

Starke Einbußen waren im Monat Juni zu verzeichnen. Im Vergleich zum Juni 2014 wurden 10,3 Prozent weniger Übernachtungen gebucht. Der Verband sieht zwei Ursachen: Im Unterschied zum Vorjahr lag Pfingsten nicht im Juni. Zudem war der Monat sehr verregnet. Sowohl Himmelfahrt als auch Pfingsten lagen in diesem Jahr im Mai. In Verbindung mit gutem Wetter bescherte das dem Monat ein Plus von 14,8 Prozent bei den Ankünften und zehn Prozent bei den Übernachtungen.

Für 2016 rechnet der Tourismusverband mit deutlichem Aufwind durch den Deutschen Wandertag. Das größte Wanderfest der Welt findet vom 22. bis 27. Juni im Elbsandsteingebirge statt. Das rückt die Nationalparkregion schon im Vorfeld in den Fokus nationaler und internationaler Aktivurlauber. Zudem stehen die großen Jubiläen 80 Jahre Felsenbühne Rathen und 180 Jahre Sächsische Dampfschiffahrt ins Haus. Auch das Fünfsternehotel Elbresidenz in Bad Schandau geht 2016 wieder ans Netz. Außerdem startet der Verband ein neues, groß angelegtes, grenzüberschreitendes Marketingprojekt.

Überschattet wurde die Präsentation der Halbjahresbilanz von den Nachwirkungen der fremdenfeindlichen Ausschreitungen vor der Asylsuchenden- und Flüchtlingsunterkunft in Heidenau. „Die Geschehnisse von Heidenau zeigen, dass wir als Region auf diesem Problemfeld noch einen weiten Weg zu gehen haben – und dass wir nicht müde werden dürfen, uns immer wieder, geschlossen und in aller Deutlichkeit zu Solidarität und Weltoffenheit zu bekennen“, erklärt Klaus Brähmig, Vorsitzender vom Tourismusverband Sächsische Schweiz. „Es geht um mehr als den guten Ruf unserer Region. Es geht um unsere Zukunft. Und wir werden nicht zulassen, dass diese von einer geist- und kulturlosen Minderheit ruiniert wird.“

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