Klimaschutzkonzept für die Stadt Pirna

Die Stadt Pirna wird sich der Herausforderungen Klimaschutz stellen und auf lokaler Ebene ein Klimaschutzkonzept entwickeln. In Zusammenarbeit mit der Firma C&E Consulting und Engineering GmbH (Chemnitz) wurden jetzt erste Schritte bekannt gegeben.

Das Klimaschutz-Engagement auf lokaler Ebene benötigt eine »Messlatte«, die den kommunalen Akteuren und der Öffentlichkeit Hinweise gibt, wo Klimaschutz-Erfolge zu verzeichnen sind, ob die bisherigen Aktionen in die richtige Richtung führen und auch, in welchen Bereichen Defizite bestehen. Mit der Erarbeitung eines Integrierten kommunalen Klimaschutzkonzeptes verfolgt die Stadt das Ziel, den Energieverbrauch und damit die CO2-Belastung langfristig zu reduzieren, die fossilen Energieressourcen zu schonen, Synergiepotenziale zu identifizieren und zu erschließen sowie die Energieeffizienz zu erhöhen. Die im Integrierten kommunalen Klimaschutzkonzept festgelegten Maßnahmen sollen entsprechend ihrer Priorität schrittweise von der Stadt bzw. in Zusammenarbeit mit einzelnen Partnern umgesetzt werden.

Bürgermeister Christian Flörke: „Mit einer Verminderung um 37,7 % MWh/(EW*a) bzw. 44,1% CO2/(EW*a) hat Pirna die Klimaschutzziele der Bundesregierung für das Jahr 2020 bereits heute mehr als erfüllt. Allerdings wirken die derzeit vorherrschenden Tendenzen zu steigendem Gesamtenergieverbrauch in den Sektoren Wirtschaft und Verkehr diesem bereits erreichten Ziel deutlich entgegen. Ohne Gegensteuerung ist zu erwarten, dass die Stadt Pirna im Jahr 2020 die bundesweiten Klimaschutzziele dann nicht mehr erreichen wird. Kurzfristiges Ziel sollte daher zunächst eine Stabilisierung und Stagnation von Energieverbrauch und CO2-Emission sein. Langfristig sollte eine Senkung angestrebt werden.“

Im Rahmen der Konzepterstellung wurde für die Stadt Pirna ein Vorschlag für eine kommunale Klimapolitik erarbeitet. Die zeitliche Referenz ist das Bilanzjahr 2010. Mit dem Umsetzungshorizont 2020 werden folgende Ziele vorgeschlagen:

1. Senkung des jährlichen Pro-Kopf-CO2-Ausstoßes um 20%, dabei Minderung im Sektor Verkehr um 3%
2. Reduktion des jährlichen Pro-Kopf-Energieverbrauchs um 20%
3. Erhöhung des Anteils erneuerbarer Energien nach EEG im Strommix um 5%
4. Verbesserung des durchschnittlichen energetischen Kennwerts von Strom und Wärme der städtischen Liegenschaften um jährlich 5% (Neubau) bzw. 1% (Altbau)
5. Zertifiziertes/akkreditiertes Umweltmanagementsystem bei mindestens 50% der größeren ortsansässigen Firmen des produzierenden Gewerbes (> 35 MA)

Die Gesamtkosten für die Klimaschutz-Konzepterstellung in Höhe von ca. 35.000  € werden zu 65% vom Bundesministerium für Umwelt im Rahmen der Klimaschutzinitiative gefördert.