Ursachenforschung am Chemiewerk laufen

Nach den tragischen Ereignissen der Explosion im Chemiewerk Schill und Seilacher in Pirna-Neundorf laufen die Ermittlungen nach den Ursachen. Nun muss mit den zuständigen Behörden gemeinsam geprüft werden, wie mit der eingetretenen Situation umgegangen werden soll. Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke wird dabei persönlich mit der Unternehmensführung über die weitere Zukunft verhandeln.

Bereits im Jahr 2011 war es das Ziel der Stadt, eine vom Betreiber gewünschte Betriebserweiterung nur in vom Ortskern entlegenere Gebiete zu verlagern. In der Nähe des Ortskernes sollten keine weiteren Betriebsteile mehr angeordnet werden. Im März dieses Jahres lehnte aus diesem Grund die Stadt Pirna im Rahmen eines Änderungsantrages eine Erweiterung der Produktionsanlage ab. In der Begründung wurde aufgeführt, dass sich innerhalb des Achtungsabstandes von 200 Metern um die bestehende Anlage zahlreiche Wohngebiete und andere schutzbedürftige Gebiete befinden. Eine Produktionsintensivierung in derart enger Nachbarschaft zur Wohnbebauung würde aus Sicht der Stadt diese Konfliktsituation zusätzlich verschärfen. In der Folge wurde bis zum Januar 2015 von Schill und Seilacher ein in die Zukunft gerichtetes Unternehmenskonzept gefordert.

Oberbürgermeister Klaus-Peter Hanke betonte: „Ein solcher Wirtschaftsstandort ist immer von mehreren Seiten zu beurteilen. An oberster Stelle stehen dabei aber die einzuhaltenden Sicherheitskriterien. Die Erweiterungen des Unternehmens trugen nicht nur zur Vergrößerung der Produktion sondern immer auch zur Verbesserung der Sicherheitsstandards bei.“ So wurden zum Beispiel Errichtungen von Lärmschutzwänden, Ablufttürmen oder der Neubau einer Lagerhalle unter den geltenden Sicherheitsrahmenbedingungen genehmigt. Die Pirnaer Feuerwehr führte in regelmäßigen Abständen eine entsprechende Brandverhütungsschau vor Ort durch.
Das Unternehmen hielt nach eigenen Angaben die relevanten Gesetzgebungen und Verordnungen strikt ein und ließ diese regelmäßig pro-aktiv überprüfen. Sicherheit, Arbeitsschutz, Gesundheit und Umweltschutz über die Produkt- und Prozesskette hinaus stehen laut Aussage von Schill und Seilacher an vorderster Stelle. OB Hanke: „Nun gilt es die Untersuchungen der Experten abzuwarten. Wir dürfen jetzt aber auch nicht in blinden Aktionismus verfallen. Bei den 120 Angestellten geht es schließlich auch um Arbeitsplatzsicherung und die Frage nach der wirtschaftlichen Existenz jedes Einzelnen.“