Die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein hat im Jahr 2012 die bei weitem höchste Besucherzahl ihres zwölfjährigen Bestehens verzeichnet. Insgesamt besuchten 11 459 Menschen den Erinnerungsort, ein Anstieg um fast ein Drittel gegenüber dem bisherigen Höchstwert aus dem Vorjahr.
Neben dem zunehmenden Interesse von Einzelbesuchern melden sich auch immer mehr Gruppen zu Führungen oder Projekten in der Gedenkstätte an: Im Jahr 2012 fanden in Pirna- Sonnenstein über 300 Führungen für Schulen, Vereine und Unternehmen aus ganz Deutschland statt. „Aufgrund des stetig wachsenden Interesses werden wir die Öffnungszeiten der Gedenkstätte künftig erweitern. Geplant ist auch, ab dem Sommerhalbjahr an jedem Sonnabend eine öffentliche Führung anzubieten“ kündigt Dr. Boris Böhm, Leiter der Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein, an.
Im Jahr 2013 bittet die Gedenkstätte für das Projekt eines Gedenkbuches für alle sächsischen Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“ weiter um Unterstützung der Öffentlichkeit: „Wir hoffen auf die Mitwirkung von Angehörigen, Zeitzeugen und historisch interessierten Personen in ganz Sachsen. Hilfreich für uns sind alle Informationen über Patienten, die in den Jahren von 1939 bis 1945 in psychiatrischen Anstalten oder Krankenhäusern starben.“
Nach intensiven Forschungen soll in diesem Jahr auch die Umgestaltung des Gedenkbereiches im Keller der früheren nationalsozialistischen Tötungsanstalt abgeschlossen werden. Seit einigen Monaten zeigt dort bereits eine neue Dauerausstellung archäologische Fundstücke vom Elbhang hinter der Gedenkstätte. Sie dokumentiert Spuren der Mordaktion gegen psychisch kranke und geistig behinderte Menschen in den Jahren 1940/41 an ihrem historischen Ort.
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