Aufführungen „Der Retter der Stadt Pirna – Theophilus Jacobäer“

Es ist Mittwoch, kurz nach 18 Uhr. Im Zollhof finden sich die ersten „Retter“ ein. Sie wollen – wie jeden Mittwoch – für ihre großen Auftritte proben. Die finden in diesem Jahr am 10. September um 17 Uhr und am 11. September um 11 Uhr statt. Auf dem Marktplatz, vor dem Ostportal des Rathauses wird dafür extra eine große Bühne aufgebaut. Viele treue Fans und Freunde des Vereins „Der Retter der Stadt Pirna – Theophilus Jacobäer“ werden da sein, aber sicher auch viele Gäste der Stadt. Da soll jedes Wort stimmen, jeder Schlag beim Fechten sitzen und wieder einmal ein wichtiger Teil der Pirnaer Stadtgeschichte für die Zuschauer erlebbar werden.

Nach und nach treffen immer mehr Mitspieler am Probenort ein. Ein paar haben schon die Spielfläche in Bühnengröße mit einem Seil auf dem Boden markiert, ein Tisch und vier Hocker stehen für die schwedischen Belagerer bereit. Einige haben schon ihre Trommeln aus den Vereinsräumen geholt. Reiner Bohrig ist der Regisseur des Stückes – er sagt auch in der Probe wo es lang geht. Zu Beginn ein Lied zum Einstimmen auf das folgende Probegeschehen, noch schnell ein paar organisatorische Dinge, die angesagt werden müssen und dann geht es los.

Knapp 90 Personen im Alter von vier bis 77 Jahren gilt es zu koordinieren. Jeder muss wissen, wann sein Einsatz ist und was er dann zu tun hat. Da am Aufführungswochenende dann meist noch etwas Lampenfieber hinzu kommt, ist eine gute Vorbereitung enorm wichtig. Und falls jemandem doch einmal eine Textzeile nicht gleich einfällt, ist Melitta Guhr als Souffleuse schnell zu Stelle – selbstverständlich auch bei den Aufführungen.

Die Rolle des Theophilus Jacobäer, des mutigen Apothekers, der die Stadt durch sein beherztes Vorgehen vor der Zerstörung durch die Schweden rettete, spielen der Vereinschef Volker Großmann sowie sein Stellvertreter Konrad Schleicher. Neben den Probentätigkeiten für eine der Hauptrollen, kümmern sich die beiden gemeinsam mit ihren Vorstandskollegen und weiteren engagierten Vereinsmitgliedern auch darum, den Verein an sich zu organisieren.

Etwas ganz besonderes an dem historischen Heimatspiel, welches auch über 80 Jahre nach seiner Erstaufführung noch am vom Verfasser Alfred Wagner vorgesehenen Ort stattfindet, sind die aufwendigen Kostüme und die stimmigen Requisiten.

„Das Stück „Der Retter der Stadt Pirna – Theophilus Jacobäer“ ist sehr kurzweilig – es ertönen Fanfaren, Trommeln, Flöten und Geigen. Reiter mit Pferden und Fechter unterstützen den Verein bei den Aufführungen und auch Kanonenschüsse werden abgefeuert! Automatisch werden die Zuschauer mit auf eine Zeitreise in das Jahr 1639 genommen.“ freut sich Christian Schmidt-Doll, Geschäftsführer der Kultur- und Tourismusgesellschaft Pirna mbH, schon heute auf das Open-Air-Spektakel im September. „Absolut verdient wurde der Verein im vergangenen Jahr mit dem Kulturpreis der Stadt Pirna ausgezeichnet. Wir sind sehr stolz, den Verein bei der Bewahrung der schönen Tradition, der jährlichen Aufführung des Stückes, unterstützen zu können.“ so Schmidt-Doll weiter.

Die Aufführungen des Open-Air-Laien-Theaters „Der Retter der Stadt Pirna – Theophilus Jacobäer“ am 10. und 11. September 2016 sind für alle Besucher kostenfrei. Selbstverständlich stehen auch wieder Sitzgelegenheiten für die Zuschauer bereit. Nähere Informationen zum Verein und zur Geschichte der Aufführung sind unter www.der-retter.de zu finden.

www.pirna.de