Archivhochzeit mit Ehevertrag

In seiner nächsten Sitzung am 30. Mai kann der Stadtrat die Weichen für die Zukunft des Stadtarchivs legen. Dann stimmen die Räte nämlich über den geplanten Archivverbund mit dem Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge ab. Geplant ist, ab 2012 Pirnas Archiv und das des Landkreises gemeinsam in einem Neubau auf dem Sonnenstein zu verwalten. Die Aufgabe der Stadtverwaltung war es nun, die Rahmenbedingungen für diese Zusammenarbeit mit dem Landkreis zu verhandeln. Ein Eckpunktepapier liegt dem Zugrunde.

Strukturell verspricht der Verbund eine finanziell machbare Lösung, um der Archivarbeit beider Partner eine Zukunft zu geben „Durch die gemeinsame Nutzung von Ressourcen (Personal, Räume) sollte es gelingen, die Leistungsfähigkeit beider Archive nicht nur zu erhalten, sondern auch weiter zu verbessern,“ heißt es in der Vorlage für den Stadtrat. Die Stadt Pirna geht künftig von einer jährlichen Einsparung von 25.000 Euro aus. Inhaltlich sollen die Archive beider Institutionen jedoch getrennt bleiben. Während der Landkreis in erster Linie ein Verwaltungsarchiv mit Akten unterzubringen hat, verfügt das Archiv der Stadt Pirna mit historischen Urkunden und Dokumenten über einen echten Wert. „Das Archiv geht mit einem Wert von 2,8 Millionen Euro in die städtische Bilanz ein“, erklärt Fachgruppenleiterin Ilka Becker. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, sollen die Archivalien räumlich getrennt gelagert werden, die städtischen Archivmitarbeiter bleiben weiterhin für Pirnas Archiv zuständig. Grundsätzlich bleibt das Archivgut Eigentum der Stadt Pirna.

Momentan befindet sich Pirnas Stadtarchiv in der ehemaligen Gagarin-Schule in Copitz. Das Gebäude entspricht allerdings nicht den Anforderungen für einen Archivbetrieb.