Für jene, die nicht leben durften

Sie waren zwischen zwei und 90 Jahren alt. Sie waren geistig oder körperlich behindert oder psychisch krank. Für die Nationalsozialisten unwertes Leben. In der früheren Heilanstalt auf dem Pirnaer Sonnenstein fanden zwischen den Sommern 1940 und 1941 über 13.720 Frauen, Männer, Kinder und Alte den Tod. Unter der bürokratischen Bezeichnung „Aktion T 4“ fielen sie der Euthanasie in den zu Gaskammern umfunktionierten Kellerräumen zum Opfer. 5.000 Patientenakten sind erhalten. Schwere, in ihrem Schweigen trotzdem entsetzlich auskunftsstarke Papierseiten, aus denen die Gedenkstätte jährlich exemplarische Schicksale ans Licht holt. Der sinnlosen Opfer des Zweiten Weltkrieges gedenken, einigen von vielen, und Pirnas Schuld und Trauma- seit Jahren laden Oberbürgermeister Hanke und Landrat Geisler am 27. Januar ganz Pirna zur Gedenkfeier mit Kranzniederlegung. In diesem Jahr wird vom Leben Willy Pomsels und Alfred Johnes gesprochen werden, die 1940 in der Anstalt ermordet wurden.